Louis Wessendorff

Blütenlese, 7 September – 19 October

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(english version below)

Blütenlese
hat Louis Wessendorff seine erste Ausstellung bei SEXAUER genannt. Liest man Texte über Kunst – und nicht nur über Kunst – so ist es nicht selten erhellend, sich deren zentralen Begriffen etymologisch zu nähern. Bei im deutschen Sprachgebrauch gebräuchlichen Gräzismen bedeutet dies, sie zunächst einmal ins Deutsche zu übersetzen. Oft ist einem ein Lehnwort aus dem Griechischen vertraut, ohne seine ursprüngliche Bedeutung zu kennen. Katastrophe wäre solch ein Wort. Bei Blütenlese ist es umgekehrt. Denn der griechische Begriff für Blütenlese ist Anthologie. Eine Sammlung von Texten also. Und da wären wir auch schon bei einem wichtigen Merkmal der Kunst von Wessendorff.

Wessendorffs Arbeiten haben etwas Anthologisches. Auch wenn nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, weil die Arbeiten der Malerei vertrauen und nur selten direkt Schrift auf den Bildern erscheint, haben sie doch eine sprachliche, das heißt kommunikative Ebene. Wessendorff arbeitet mit Symbolen, Piktogrammen, Ideogrammen und den unterschiedlichsten sprachlichen Ausdrucksformen, ohne dass diese sofort als solche erkennbar wären. Seltener auch direkt mit Wörtern, diese manchmal zusammengesetzt aus Buchstaben eines von ihm selbst entwickelten Alphabets (dazu unten). Dabei findet die sprachliche Kommunikation nicht nur zwischen Bildern und Betrachtern statt, sondern auch zwischen den Bildern selbst. Durch wechselseitige Verbindungen zwischen den Bildern entsteht ein Metatext, der auch zum Verständnis eines jeden einzelnen Bildes beitragen kann.
Um einem Missverständnis vorzubeugen: Wessendorffs Bilder haben keinen eindeutigen Sinn, den man ablesen könnte. Dazu sind sie trotz der figurativen Elemente zu abstrakt, zu verschlüsselt und zu vielschichtig. Aber die sprachlichen Ausdrucksformen in der Malerei bilden, gemeinsam mit den rein malerischen Elementen, besondere Assoziationsräume mit einem großen narrativen Potential. Deshalb sind die malereiimmanenten Texte von Relevanz.

Der Begriff Text stammt vom lateinischen Textus und bedeutet Gewebe, Geflecht. Und genau ein solches bilden die Malereien. Als einzelne bildnerische Äußerungen sind sie sprachlich, d.h. textuell miteinander verflochten durch Motive, Symbole und Ähnliches. Die beiden Bedeutungen von „lesen“ – sowohl im Sinne von Auflesen wie auch von Texterfassung – lassen sich auf denselben althochdeutschen Wortstamm zurückführen. Blüten werden gelesen, ebenso Zeichen und Wörter. Und wie Blüten, können auch Bilder gelesen werden. Eine Anthologie wiederum, eine Sammlung von Texten, bildet durch die Verbindungen zwischen den einzelnen Texten einen Meta-Text. Kein vormodernes „großes“ lineares Narrativ, sondern eher ein Gewebe, ein Geflecht – einen Text im ursprünglichen Sinne des Wortes.

Bereits vor der Arbeit an Blütenlese hatte Wessendorff einen großen Text geschaffen, ein vielfältig verzweigtes Geflecht und sprachliches System, das er in Malerei transformierte. Für Blütenlese nutzte Wessendorff dieses System zwar nicht mehr. Dessen Grundzüge sollen hier aber kurz geschildert werden, weil in Blütenlese noch einige Relikte davon zu finden sind, besonders aber, weil man in Kenntnis dessen ein besseres Gefühl für die spielerisch-symbolische Malereisprache von Wessendorff entwickelt.

Wessendorfs System bestand aus zwei Listen mit jeweils 52 Wörtern (Subjektiven, Verben, Adjektiven). In der ersten Liste begannen jeweils zwei Wörter mit demselben der 26 Buchstaben des Alphabets, so dass es zu jedem Buchstaben zwei Wörter mit diesen als Anfangsbuchstaben gab. In die zweite Liste nahm er 52 Wörter ohne Bezug zum Alphabet auf. Für jeden der insgesamt 104 Begriffe schuf Wessendorff ein Piktogramm. Aus den 104 Piktogrammen wiederum suchte er 26 derart aus, dass er für jeden Buchstaben des Alphabets ein Piktogramm erhielt, dem ein Wort mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben entsprach. So gab es für jeden Buchstaben ein Piktogramm. Die 26 Piktogramme wiederum transformierte Wessendorff in buchstabenartige Zeichen, so dass er neben den Piktogrammen auch ein „Privatalphabet“ mit 26 Buchstaben erhielt. Mit den Piktogrammen und Buchstaben aus seinem Alphabet war Wessendorff in der Lage, spielerisch eine unbegrenzte Zahl sprachlicher Verweise und Verbindungen zu malen und zu schreiben; kurz: einen Text – ein Geflecht.

Zu den Bildern von Blütenlese:

Dream on
Ein Mann mit dem Körper eines Geckos liegt in einer altmodischen, schaumgefüllten Badewanne mit vier Füßen, er raucht und träumt. Die Wanne steht vor einem fast bildfüllenden Hintergrund, der verbleibende Leinwandrand wird zum Rahmen. Ein Bild im Bild. Damit wird das „Hintergrundbild“ ausdrücklich zum Thema wie oft bei Wessendorf. Auf diesem Bild die Rauchwolken des Badenden. Unter diesen eine Agave. Agaven blühen nur einmal und sterben dann. Ein eher dürrer Olivenbaum. Eine Person mit Hut, die einen Wasserschlauch hält und gießt, allerdings ins Leere. Ganz oben über den Rauch- und Gedankenwolken des Badenden der Kopf eines Cowboys, ein Tuch vor dem Gesicht. Man sieht nur die Augen unter der Hutkrempe. Fast muss man an die Ghostreiter von Johnny Cash denken in seinem Song Riders in the Sky. Ändere Dein Leben oder Du musst mit uns reiten! Über den endlosen Himmel, der in Wirklichkeit die Hölle ist. Man kommt nie an.

Es sieht nicht so aus, als würde der Badende bald aus der Wanne steigen. Er wird wohl auch seinen Geckokörper nicht häuten. Er scheint zu verharren in Traum und Schaum. Vielleicht ist Apathie seine Lösung. Durch Nichtstun zur Erlösung.

Trotz seiner morbiden Versatzstücke bleibt das Bild hell, freundlich, gelassen und humorvoll. Trotz der Lethargie (des Protagonisten) dynamisch. Alles scheint möglich. Auch Gegensätze. Ein Traumkino. Das rote Rechteck hinter dem Kopf des Badenden erinnert an die Leinwand eines Autokinos in der Landschaft. Vielleicht aber auch ein Fenster zur Hölle. Der Badende sieht es ohnehin nicht. Auf seinem Gesicht nur der rote Widerschein. Sein gelockter Kopf hat etwas von einer griechischen Statue. Er bleibt stoisch. Raucht. Es gibt keine ewige Wiederkehr. Man lebt nur einmal. Wie eine Agave.

Freibad
Wieder eine Badewanne. Wieder ein Badender. Sein Kopf scheint derselbe wie in Dream on. Allerdings mit menschlichem Körper, kein Gecko. Er hält eine Rose. Diesmal ist er nicht allein. Ihm gegenüber in der Wanne eine Frau. Zwischen den beiden keinerlei Blickkontakt. Die Frau schaut leicht am Betrachter vorbei. Die Wanne überschäumend, golden. Um die Frau herum leuchtender Schaum. Auf dem Boden ein Degen. Im Hintergrund Palmen, eine kirschrote Wolke. Sind das Blüten, Rosen, Feuer? Und spätestens hier wird der Text, d.h. die Verflechtungen zwischen den Bildern, relevant. Hat sich der Gecko mit menschlichem Antlitz aus Dream on in einen Menschen verwandelt oder umgekehrt? Gibt es eine zeitliche Abfolge zwischen den Bildern? Ist die Frau in Freibad hinzugekommen oder hat sie in Dream on die Wanne bereits wieder verlassen? Ist aus den Rosen in Freibad das Fenster zur Hölle in Dream on geworden oder umgekehrt? Natürlich gibt es keine eindeutigen Antworten, alles ist möglich. Das Ende der großen Erzählungen. Möglicherweise ist der Geckomann aus Dream on jetzt ein Geist und reitet über den Himmel zurück in der Zeit? Dafür spräche der Degen. Allerdings nicht seine Armbanduhr. Vielleicht wandert nur seine Seele. Und was ist mit der Frau? Glücklich sieht sie nicht aus. Fast wie abgesetzt. Existiert sie überhaupt oder ist sie eine Phantasie, ein Schatten aus der Vergangenheit? Der goldene Flor, der sie umgibt, spräche dafür.

What he said
Und eine dritte Badewanne. Diesmal ein Mann mit Geckokopf. Er lässt Wasser in eine Badewanne tröpfeln. Aus einem Hornlautsprecher, der an einem Stab befestigt ist, ergießt sich Schaum in die Wanne. Der Lautsprecher ist mit einem Fernsehgerät verbunden, das jedoch kein Bild zeigt. Die ganze Konstruktion ein Schaumschläger? Die Raumsituation komplex. Außen, innen, oben, unten. Durchblicke oder Bilder? Von unten sieht man das Dach einer Tankstelle. Auf diesem vier Buchstaben aus Wessendorffs „Privatalphabet“. Der Firmenname EXXON lässt sich erahnen. Füllt der Geckomann vielleicht gar Benzin in die Wanne? Jedenfalls raucht er trotzdem eine Zigarette. Stark abstrahiert eine grüne aufblasbare Schwimminsel mit Palme, die sich in die Badewanne zu drängen scheint. Hinter einem Fensterkreuz eine Kolonnade und der Kopf eines Stiers. Romantik, Klischee, Comic, Farbfelder, Farbverläufe, ein Label und vier geheime Buchstaben. Eine Menge Blüten zu lesen.

Nelson
Ein Interieur. Auf dem Boden ein Hund, der zum Betrachter blickt, ein winziges rosa Schwein zwischen den Pfoten. Im Vordergrund ein Kaktus. Keine Badewanne? Doch. Auch hier! Die Tapete an der hinteren Wand besteht aus rasterartig angeordneten vielen kleinen Abbildungen des Bildes Freibad mit der Badewanne. Gibt es also das Bild Freibad gar nicht „autonom“? Ist es nur ein Close-Up aus der Tapete? Oder gar der Traum des Hundes? Möglicherweise kann das Bild an der Wand darüber Aufschluss geben. Eine junge Frau im Bikini liegt auf dem Bauch und stützt sich auf einen Ellenbogen, dahinter ein Cowboy, der eine Pistole mit verbogenem Lauf zieht, zwei Vögel, die sich unterhalten. Das Schweinchen zwischen den Hundepfoten scheint eigentlich in das Bild an der Wand zu gehören. Da ist auch alles rosa. Möglicherweise ist das Schwein nur der Traum des Hundes, ausgelöst vom Bild an der Wand? Ein rosaroter Traum?

All is grace
Im kleinsten Bild der Blütenlese steckt alles, reduziert und konzentriert. Zwei Bilder im Bild. Eine Sau, die ihre Ferkel säugt, der Kopf des Stiers, ein Schwert, eine liegende Figur, die raucht, ein Glas, das kippt, drei brennende Kerzen auf einem Kerzenständer, ein Kreuz, Palmen, ein Mensch, der stürzt, ein Glas mit einer sprudelnden Flüssigkeit. Vielleicht ein Schmerzmittel? Erhoffte Erlösung nach dem Rausch? Im Vordergrund die Umrisse einer Frau, die sich mit einem schäumenden Schwamm zu waschen scheint. In dieser comicartigen Szenerie verbinden sich nicht nur die Themen und Motive der Bilder aus Blütenlese, sondern auch der Kunstgeschichte. Höllensturz, Reinigung, Erlösung, die Frau im Bade, Vanitas, Stillleben, Traum. Und zur Auflockerung: ein paar Ferkel.

Little birdie
Drei Bilder untereinander, motivisch miteinander verbunden. Ein kippendes Glas, eine Fernbedienung, der Stier, der Revolver mit verbogenem Lauf, eine Palme, eine rosarote Sonnenbrille, ein Liegender, eine kopfüber stürzende Figur, halb Michelin-Männchen halb Astronaut, die sich an ein Brett zu klammern scheint (den Querbalken des Kreuzes?) und neu in der Blütenlese: ein Krebs und eine Maus mit Cowboyhut. Und wieder ein sprechender Vogel. Diesmal fliegt er auf und verabschiedet sich: „Ok bye“. In diesem Bild scheint alles auf der Kippe oder in Bewegung. Bis auf den Stier. Aber dieser erscheint ohnehin nur schemenhaft am Horizont. Wie aus einer fernen Vergangenheit. Bevor alles kippte.

Garten Apulien
Wieder ist ein Bild im Bild auf der Leinwand malerisch gerahmt. Diesmal badet allerdings niemand als episches Moment außerhalb des Rahmens. Man blickt unvermittelt auf die Szenerie. Ein Mann auf einer aufblasbaren Schwimminsel unter einem gestreiften Sonnenschirm. Im Hintergrund ein Bild mit dem Cowboy aus Little Birdie. Um die Figur herum Kakteen und Palmen. Vor ihm ein Fernsehgerät, der Bildschirm dem Betrachter zugewandt. Auf diesem der Geckokopf des Mannes aus What he said. Der Mann im Zentrum, dessen Oberkörper in seiner Flachheit an einen Bildschirm erinnert, hält eine Fernbedienung mit einem Kabel in der Hand. Das Kabel hat jedoch keine Verbindung zum Fernsehgerät. Vielmehr windet es sich wie eine Schlange um einen Pflanzenstängel. Das Kabelende auf der Höhe des Kopfes. Die Figur schaut erschrocken und ängstlich auf die Kabelschlange. In der linken Hand ein Lorbeerkranz. Dabei gibt es hier nichts zu gewinnen. Die Fernbedienung ist funktionslos. Die Pistole ebenfalls. Noch nicht einmal die Schlange ist echt. Ohne Paradies keine Sünde. Kein richtiges Leben im Falschen. Alles bleibt in der Schwebe. Aber ein kleines zartes Wunder gibt es doch: vier Blüten. Neben der Rose in Freibad die einzigen im Geflecht der Texte und Verweise. Wir sollten sie lesen.

Schon als Jugendlicher führte Wessendorff ein Traumtagebuch in Bildern. Schon früh zeichnete er auch mit Wörtern. Bilder und Texte waren für ihn nie getrennt. Bis heute erzählt sich Wessendorff durch Bilder seinen in alle Richtungen mäandernden Meta-Text, ein Gewebe aus Bildern und Geschichten. Malereien, Zeichnungen, Drucke, Comics und Filme. In Blütenlese lässt er uns daran teilhaben. Eine Anthologie aus Bildern und Träumen.

 

Blütenlese
is what Louis Wessendorff has named his first exhibition at SEXAUER. When reading texts about art – and not only those related to art – it is often helpful to approach their main terms etymologically. In the case of Greek words commonly used in German, this means, first of all, translating them into German. Often, we are familiar with a Greek loan word without knowing its original meaning. Catastrophe would be one such word. In Blütenlese, it’s reversed. The Greek term for Blütenlese (literally: blossom collecting) means anthology, in other words, a collection of texts. This brings us to an important feature of Wessendorff’s art.

There is something anthological about Wessendorff’s work. Though not always recognizable at first glance, due to the works relying primarily on painting, rarely featuring writing, the works still possess a lingustic, therefore communicative, level. Wessendorff works with symbols, pictograms, ideograms, and the most diverse forms of linguistic expression, without these forms of comunication being immediately recognizable as such. Less frequently, he uses words directly, occasionally utilizing letters from an alphabet he developed himself (see below). Lingustic communication takes place not only between images and viewers, but also between the images themselves. Mutual references between pictures create a meta-text that contributes to the understanding of each indivudal picture.

To be clear: Wessendorff’s pictures have no singular meaning that can be immediately understood. Despite his works’ figurative elements, they are too abstract, too coded, and too multilayered to be boxed into one interpetation. Yet the linguistic forms of expression through painting, coupled with unique painterly elements, form special spaces with a great potential for narrative associations. For this reason, texts inherent in these paintings have pertinence.

The term “text” comes from the Latin word textus which means weave. This is exactly what the paintings are. As individual pictorial expressions, these paintings are linguistically (i.e. textually) interwoven via motifs, symbols, and the like. The two meanings of “lesen” (the German word meaning to read / collect) – both in the sense of collecting items and comprehending printed text – can be traced to the same Old High German word stem. Blossoms are read (Blütenlese) just as signs and words are. And like words, pictures can be read. And an anthology as a collection of texts forms a meta-text through the connections between each individual text. It is not a pre-modern “grand” linear narrative, but rather something interwoven.

Prior to his work on Blütenlese, Wessendorff had already created a large text, a multifaceted network, and a linguistic system that he transformed into painting. However, Wessendorff no longer used this particular system for Blütenlese. Despite this, the system’s basic features will be briefly described not only because some relics of this system can be found in this exhibition, but also this knowledge allows for a better understanding of Wessendorff’s playful, symbolic language of painting.

Wessendorff’s system consisted of two lists of 52 words each (made up of subjects, verbs, and adjectives). In the first list, every letter had two corresponding words, so that two words always began with the same letter. In the second list, he included 52 words without reference to the alphabet. Wessendorff then created a pictogram for each of the 104 words. From the 104 pictograms, he selected 26 in such a way that allowed him to obtain a pictogram for each letter of the alphabet which corresponded to a word with the words’ respective initial letter. In other words, there was a pictogram for every letter. From there, Wessendorff transformed the 26 pictograms into letter-like characters, so that, in addition to the pictograms, he also obtained a “private alphabet” with 26 letters.

With the pictograms and letters from his alphabet, Wessendorff has been able to playfully paint and write an unlimited number of linguistic references and connections. In other words, a text – a network.

Now, onto the pictures of Blütenlese:

Dream on
A man with the body of a gecko lies in an old-fashioned, foam-filled bathtub with four feet, smoking and dreaming. The bathtub stands in the front of a background that nearly fills the picture while the remaining edge of the canvas becomes the frame as a picture within a picture. The “background image” becomes an explicit theme, a common case in Wessendorff’s work. Standing in front of the picture, we see clouds of smoke come from the bather with an agave plant below. Agave plants bloom only once then die. A scrawny olive tree. A person with a hat holding a water hose, but watering nothing. At the very top of the piece, above the clouds of smoke and the bather’s thoughts, there is a cowboy head with a cloth over his face. One can only see his eyes under the brim of his hat, potentially reminiscent of Johnny Cash’s song “Riders in the Sky”. Change your life or you’ll have to ride with us! Over the endless sky that’s actually hell. You’ll never get anywhere.
It doesn’t look like the bather will be getting out of the bathtub anytime soon, nor is he likely to shed his gecko body. Rather, he seems to be stuck in a dream with his head in the clouds of bath foam. Perhaps apathy is his solution, finding salvation through doing nothing.

Despite its morbid setting, the picture remains bright, friendly, relaxed, and humorous. It is dynamic despite the lethargy of the protagonist. Everything seems possible. Almost as if the picture is a movie theater from a dream. The red rectangle behind the bather’s head could be the screen of a drive-in movie theater. Or, perhaps, a window to hell. Something the bather can’t see either way. Only the red reflection can be seen on his face. The bather’s curly hair is reminiscent of a Greek statue while his face remains stoic as he smokes. There is no eternal return. Like an agave, you only live once.

Freibad
Another bathtub. Another bather. His head appears to be the same as in Dream on, but with a human body, not a gecko. The man holds a rose, but this time he is not alone. Opposite to him in the tub is a woman. They do not share eye contact, with the woman looking slightly past the viewer. The tub is overflowing, golden with luminous foam surrounding the woman. And a sword on the floor. In the background, there are palm trees and a cherry-red cloud. Are these blossoms, roses, fire? And here, the interweaving of images becomes relevant. Has the gecko with the human face from Dream on turned into a human or vice versa? Is there a chronological sequence of events between the images? Has the woman in this painting been added or has she already left the bathtub in Dream on? Did the roses in Freibad become the window to hell in Dream on or vice versa? There is no singular answer, anything is possible. We are at the end of grand narratives. Perhaps the gecko man from Dream on is now a ghost and rides back in time across the sky? The sword could suggest this idea, but not the man’s wristwatch. Perhaps it is only his soul wandering. And what about the woman? She doesn’t look happy, almost as if she’s been set aside. Does she even exist or is she a fantasy, as if she is a shadow from the past? The golden pile surrounding her suggests so.

What he said
And now, a third bathtub. This time we see a man with a gecko head. He lets the water drip into a bathtub. Foam pours into the tub from a horn-shaped loudspeaker attached to a rod. The loudspeaker is connected to a television set that shows no image. The spatiality of this situation is complex. Are we viewing this scene from outside, inside, above, or below? Are we viewing something through a window or just seeing images? Looking from below, you can see the roof of a gas station with four letters from Wessendorff’s “private alphabet”, alluding to the company name EXXON. Could it be the gecko man is filling his tank with gasoline? Despite this, he still smokes a cigarette. A highly abstracted blow-up island with a palm tree seems to be pushing its way into the bathtub. Behind a window cross, there is a colonnade and the head of a bull. Romanticism, cliché, comic, color fields, color gradients, a label, and four secret letters…

Nelson
In the interior of a room, a dog on the floor looks at the viewer, a tiny pink pig between its paws while a cactus occupies the foreground. No bathtub? Yes, here too! The wallpaper on the back wall is made up of many small images of Freibad arranged in a grid. Does this mean Freibad does not exist “autonomously”? Is it simply a close-up of the wallpaper? Or even the dog’s dream? Possibly, the picture on the wall can provide some insight. A young woman in a bikini is lying on her stomach and leaning on one elbow. Behind her, there is a cowboy pulling a pistol with a bent barrel while two birds are talking. The little pig between the dog’s paws seems to belong in the picture on the wall. Everything in that picture is pink as well. Perhaps the pig is just the dog’s dream, triggered by the picture on the wall? Is it all seen through rose-tinted glasses?

All is grace
The smallest picture of Blütenlese contains everything, reduced and concentrated. There are two images within the picture. A sow suckling her piglets is accompanied by the head of a bull, a sword, a lying figure on the ground smoking, a glass tipping over, three burning candles on a candlestick, a cross, palm trees, a person falling, and a glass with bubbling liquid. Perhaps this is a painkiller? A promising redemption after intoxication? In the foreground, the outline of a woman appears to be washing herself with a foaming sponge. This comic-like scene combines not only the themes and motifs of Blütenlese, but also those of art history. The fall to hell, purification, redemption, the woman in the bath, vanitas, still life, dream. And a few piglets.

Little birdie
Three pictures, one below the other, are connected by motifs. A tilting glass, a remote control, the bull, the revolver with a bent barrel, a palm tree, pink sunglasses, a man lying on the ground, a figure falling upside down, half Michelin man half astronaut, who seems to be clinging to a board (the crossbeam of the cross?) and new in Blütenlese: a crab and a mouse with a cowboy hat. A talking bird flies up and says: “Ok bye”. In this picture, everything seems to be on the rocks or teetering, except the bull. Yet, he appears dimly on the horizon as if coming from a distant past, one before everything was toppled over.

Garten Apulien
Once again, on the canvas a picture within a picture is framed in a painterly manner. This time, however, no one is bathing outside the frame which shifts the perspective. One might look directly at the scenery. A man is on an inflatable swimming island under a striped parasol while, in the background, there is a picture of the cowboy from Little birdie. Surrounding the figure are cacti and palm trees. In front of him is a television set, with the screen facing the viewer. On the screen is the gecko head of the man from What he said. The man in the center, whose upper body resembles a screen due to its flatness, holds a remote control with a cable in his hand. However, the cable is not connected to the television set. Instead, it winds around the plant stem like a snake. The end of the cable is at the height of his head. The figure looks frightened and anxious at the cable snake. His left hand has a laurel wreath, but there is nothing to win here. The remote control and gun have no function. Not even the snake is real. With no paradise, there is no sin. There is no true life in a false life. Everything remains in limbo. But there is one small, delicate miracle: vier Blüten (four blossoms). Apart from the rose in Freibad, they are the only blossoms in the web of texts and references. We are invited to read (i.e. glean and comprehend) them.

In his youth, Wessendorff kept a dream diary in pictures, also drawing with words. Images and texts were never separate for him. To this day, Wessendorff uses pictures to narrate his meta-text, which meanders in all directions, to himself through a web of images, stories, paintings, drawings, prints, comics, and films. In Blütenlese, he allows us to participate in this – an anthology of images and dreams.